Fühlst Du Dich oft müde und antriebslos? Bist gestresst und kommst nicht zur Ruhe? Parallel hast Du Wechseljahresbeschwerden? Erfahre, warum die Nebennieren als Stoßdämpfer gegen Stress in den Wechseljahren wirken können und was du gleich für mehr Energie tun kannst.
Müdigkeit und Antriebslosigkeit: Was sind die Auslöser dafür?
Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung sind Symptome, die viele Frauen in den Wechseljahren kennen. Oft ist nicht klar, warum das so ist und woran es liegen kann, denn die Gründe sind vielfältig. Mich z.B. halten die nächtlichen Hitzewallung oft vom Schlaf ab. Kein Wunder, denke ich, wenn ich dann den ganzen Tag müde bin. Oder die Nächte in denen ich morgens um 4 aufwache und direkt anfange über etwas zu grübeln. Um sechs schlafe ich dann vielleicht wieder ein und wenn Aufstehzeit ist, bin ich total erschöpft und komme nicht in die Gänge.
Wir sind schneller gestresst und die Stimmungen schwanken
Auch das kenne ich und viele andere auch: Stimmungsschwankungen. Ich rege mich über Kleinigkeiten auf, bin schnell auf 180 und streitbar. Eine Phase in der viele Frauen sich selbst anstrengend finden und unzufrieden mit sich sind. Was wir früher vielleicht locker weggesteckt haben, macht uns jetzt Stress. Das wirkt sich wieder negativ auf die Stimmung aus.
Ursachen: Stress und Wechseljahre beeinflussen sich gegenseitig
Der schwankende Hormonhaushalt lässt Frauen in der Menopause weniger widerstandsfähig sein gegen Stress. Das heißt gleichzeitig: Stress und Menopause sind eine ungünstige Kombination. Manche Frauen fürchten, dass Antriebslosigkeit und das ungewohnte Auf und Ab der Gefühle der Anfang einer Depression sei oder dass die Wechseljahre eine Depression auslösen könnten. Depression als Diagnose ist jedoch in der Zeit der Menopause auch nicht häufiger als in jüngeren Jahren.
Ein Organ, das dabei oft vernachlässigt wird
Du kennst den Spruch vielleicht: „Das geht mir an die Nieren“ – in diesem Fall wäre konkreter: „Das geht mir an die Nebennieren“. Stress geht Frauen in den Wechseljahren nämlich genau dorthin: „an die Nebennieren“. Denn Nebennieren sind stressempfindliche Organe.
Ob die hormonelle Umstellung in der Menopause unproblematisch ist oder nicht, kann abhängig sein von der Funktion der Nebennieren. Starke Wechseljahresbeschwerden können ein Indiz dafür sein, dass die Nebennieren „leergelaufen“ sind.
Nebennieren? Was tun die eigentlich?
Die Nebennieren sind Drüsen, welche am oberen Rand der Nieren sitzen. Sie sind Teil des endokrinen Systems, in ihnen werden gleich mehrere Hormone gebildet. Wenn die Eierstöcke immer weniger Hormone produzieren, übernehmen die Nebennieren einen Teil dieser Arbeit. Sie produzieren geringe Mengen an den Sexualhormonen Progesteron und Östrogen. Eigentlich kann der Körper sich damit wunderbar selbst helfen, um die Wechseljahre zu meistern. Nicht jedoch, wenn wir zu Beginn der Wechseljahre bereits ausgepowert sind z.B. von zu viel Arbeit, den Mehrfachbelastungen mit heranwachsenden Kindern, der Sorge um die älter werdenden Eltern, wenn uns Krankheiten schwächen oder wir Beziehungsstress haben. Denn bei Stress werden in den Nebennieren vor allem Stresshormone produziert: Cortisol und Adrenalin. Wenn die Nebennieren also ständig unter Druck sind, können wir Stress weniger gut bewältigen.
Langfristiger Stress in den Wechseljahren bringt den Hormonhaushalt zusätzlich durcheinander
Cortisol und Adrenalin sind unsere „Überlebenshormone“ in bedrohlichen Situationen. Sie geben uns Energie, Fokus, erhöhen unsere Wachsamkeit und stärken unsere natürliche Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit. Cortisol als unser wichtigstes Stresshormon wird ausgeschüttet, damit wir mit Stress besser umgehen können.
Unsere Nebennieren können unsere weiblichen Sexualhormone Progesteron und Östrogen aber nicht produzieren, wenn wir ständig unter Stress stehen. Sie sind dann mit der Produktion von Cortisol und Adrenalin beschäftigt.
Stress und Wechseljahre sind also eine wirklich nachteilige Kombination gerade in der Phase, in der wir die Sexualhormone bräuchten für unsere Vitalität und emotionales Wohlbefinden. So kann es dazu kommen, dass uns bereits kleine Probleme überfordern. Das macht uns wiederum Stress und der Cortisol-Spiegel im Körper bleibt auf hohem Niveau. Ein Teufelskreis mit den bekannten Symptomen: Das Gefühl von Überforderung, Stimmungstiefs, Erschöpfung und trotzdem Schlaflosigkeit.
Die Nebennieren als Stoßdämpfer des Körpers
Im Idealfall wirken Progesteron und Östrogen ausgleichend und puffern die negativen Auswirkungen, die das Stresshormon Cortisol auf unseren Körper hat, ab. Deshalb kann unser Körper besser mit Stress umgehen, solange wir noch nicht in der Menopause sind.
Lang anhaltender psychischer oder physischer Stress kann die Nebennieren aber so überfordern, dass sie ihre Arbeit weitestgehend einstellen. Insbesondere die Produktion von Cortisol kann sich erschöpfen und unser Körper ist damit nicht in der Lage, angemessen auf alle Arten von Stress zu reagieren. Es ist also wichtig zu verstehen, dass optimal arbeitende Nebennieren einen sehr hohen Stellenwert für unser Leben während und nach den Wechseljahren haben.
Läufst du in die „richtige Richtung“?
Wenn die Nebennierenrinde weniger Cortisol produziert als notwendig wäre, um mit den täglichen Anforderungen umzugehen, verlieren wir die Richtung. Das ist das Empfinden vieler Frauen in den Wechseljahren: ein Verlust von Orientierung und Intuition.
Gleichzeitig hören wir immer wieder von Frauen in den Wechseljahren, die ihr Leben radikal verändert haben und berichten, dass es ihnen besser gehe denn je. Ihnen ist die Herausforderung gelungen, in die „richtige Richtung“ zu laufen. Sie sind in ein neues Leben „gewechselt“, meist mit viel Mut und „Eigensinn“.
Was du tust, wenn du das Gefühl hast, „in die falsche Richtung“ zu laufen
Wenn du dieses Gefühl kennst und in dir spürst, dass du die Richtung verloren hast oder gerade in die falsche Richtung läufst, heißt das jedoch nicht, dass du gleich zum Arzt musst, um Hormone zu schlucken. Im Gegenteil.
Der erste Schritt wäre, für dich zu klären, wie du als Frau in der Gesellschaft wirken willst. Hier meine ich ‚wirken’ im Sinne von wirksam sein und Schaffenskraft entfalten.
Wie du heraus findest, wie du Leben willst und dabei Stress, Antriebslosigkeit und Überforderung vermeidest
Mein grundsätzliches Motto dazu: Gesundheit durch Genuss. Tue was dir Spaß und Freude macht. Lasse die Dinge, die dich daran hindern. Finde deinen Weg, wie du dich ausdrücken, entfalten und die Welt um dich herum positiv für dich gestalten kannst. Dies ist die Basis für eine erfüllte Weiblichkeit und den Übergang in die weise Phase des Frau Seins.
Denn wenn du dich in deinem Körper wohl fühlst, vermeidest du damit auch Stresshormone und die Überforderung deiner Nebennieren…
Frag dich also:
- Was kann ich tun, um mich selbst und meinen Körper anzunehmen?
- Was braucht mein Körper in dieser Phase? Und was braucht er nicht mehr?
- Wie kann ich meinen Körper unterstützen, damit ich geistig und körperlich vital bin?
- Wie entfalte ich mich in meiner Welt?
- Wie drücke ich mich aus?
- Wie gestalte ich mein Leben?
Was du selbst tun kannst
An erster Stelle steht die Reduktion von Stress. Auch das Vermeiden von Zucker in der Nahrung hilft den Nebennieren. Baue genügend Bewegung in deinen Alltag ein und erlaube es dir, deinen Emotionen Raum zu geben.
Als beruhigende und entspannende Maßnahme empfehle ich dir zudem eine Massage. Die kannst du dir von einer Fachfrau gönnen oder auch selbst Hand anlegen. Bereits fünf Minuten sanfte Berührung wirkt in stressigen Situationen beruhigend. Massagen haben einen positiven Effekt auf die Verringerung des Cortisolspiegels. Bei wohltuender Berührung schüttet der Körper sogenannte Glückshormone aus: Dopamin, Oxytocin und Serotonin.
Mit dieser Eigenmassage der Region um die Nieren/Nebennieren kannst du dich unterstützen
Für die Eigenmassage lege deine Handflächen für sechs ruhige Atemzüge auf den Bereich deiner Nieren am unteren Rücken auf Höhe der Taille. Streiche nun fest mit den Handflächen über diesen Bereich bis er sich gut erwärmt hat. Nimm dabei wahr, wie die Wärme vom Rücken in den ganzen Körper strahlt. Mache eine Pause und wiederhole das Streichen nochmal.
Lass zum Abschluss deine Hände nochmal für sechs ruhige Atemzüge auf deinem Nierenbereich liegen und stelle dir vor, wie deine Hände den Nieren und Nebennieren Energie spenden.
Mit dieser einfachen Massage kann auch dein Partner dich verwöhnen.
Hole dir professionelle Unterstützung
Wenn die Symptome stark und deine Lebensqualität deutlich gemindert ist, such dir professionelle Unterstützung zum Beispiel beim Gynäkologen oder bei einer auf Frauengesundheit spezialisierten Heilpraktikerin und sprich aktiv das Thema ‚Nebennieren’ an.
Viel Freude beim Anwenden der Massage für mehr Energie und Antrieb,
Deine
Ilona Tamas